Gdańsker Kran

Der Danziger Kran – ist eines der ältesten Wassertore von Danzig (Gdańsk). Es sperrt die Szeroka Straße vom Fluss Motława ab. Es wurde gleichzeitig als Stadttor und als Hafenkran entworfen. Darüber hinaus sollte es auch eine Verteidigungsfunktion haben. Dies wurde zum Anlass für einen Streit mit dem Deutschen Ritterorden, der keine weiteren befestigten Gebäude in der Nähe seiner Burg sehen wollte. Letztendlich wurde die Torburg 1444 nach nur zwei Jahren Bauzeit gegen die Einwände des Ordens errichtet. Wie gewaltig das Bauwerk ist, zeigt sich am besten an den Zahlen – das Gebäude war ursprünglich 28 Meter hoch (heute 30) und 10 Meter breit, und die Mauern waren am Fuß der Türme bis zu 4 Meter dick! Der Verteidigungscharakter des Tores wird auch durch die geringe Anzahl von Fenstern und die Schießscharten für schwere Waffen (unten) und leichte Waffen (oben) deutlich. Die für dieses Gebäude charakteristische Holzstruktur, die in Richtung Długi Pobrzeże (Langer Damm) ragt, der sogenannte Erker, ist eine Abdeckung für die Krananlage, die aus zwei Paar Heberädern bestand, von denen das größte einen Durchmesser von 6,5 Metern hatte. Sie dienten zum Umladen von bis zu 2 Tonnen schweren Gütern und zum Ablegen von Schiffen, die auf der Motlawa standen. Im Mittelalter war der Danziger Kran der größte Hafenkran in Europa.
Die militärische Bedeutung des Krans nahm zu Beginn des 17. Jahrhunderts ab, und im 19. Jahrhundert hatte er nur noch eine Hilfsfunktion als Hafenanlage – er wurde immer noch zum Heben der Hecks von Schiffen während ihrer Wartung verwendet. Das Gebäude wurde für Wohnzwecke umgebaut. Infolge der Kriegsanstrengungen wurde es zerstört. Das hölzerne Erkerfenster brannte ab und die meisten Wände wurden gesprengt. In den 1950er Jahren wurde es nach einer Illustration aus dem Jahr 1601 wieder aufgebaut und beherbergt heute eine Zweigstelle des National Maritime Museum. Unter anderem ist der Kranmechanismus für die Öffentlichkeit zugänglich.