St. John's Tor und Stalltor

Das Johannistor – ein weiteres Wassertor von Danzig mit ursprünglich defensiver und wirtschaftlicher Bedeutung. Es wurde Mitte des 15. Jahrhunderts erbaut, verlor aber schon im 16. Jahrhundert seinen militärischen Wert. Es diente eine Zeit lang als Lagerhaus und wurde schließlich in ein Mietshaus umgewandelt. Infolge von Kriegshandlungen wurde es vollständig zerstört – nur der gemauerte Durchgang blieb erhalten. Erst in den 1970er Jahren wurde es in seiner heutigen Form wieder aufgebaut, wobei das Gebäude das Aussehen erhielt, das man von Abbildungen aus dem 19. Heute beherbergt es den Hauptsitz des Polnischen Verbands der Bauingenieure und Techniker.

Stalltor – das letzte erhaltene Wassertor der Hauptstadt im Norden. Wie die Tore Chlebnicka und Mariacka ist es im Stil der gotischen Architektur mit flämischen Einflüssen gebaut. Im Gegensatz zu diesen Toren war sein Korpus jedoch zusätzlich mit einem Seitenflügel ausgestattet. Die Tiefe dieses Flügels wurde an die Entwicklung der Ostfassade des Fischmarktes angepasst. Das Stalltor zeichnet sich auch durch die asymmetrische Platzierung der Vierung aus. Die drei bereits vom Marientor bekannten Wappen – der Republik Polen, des Königlichen Preußens und von Danzig – wurden von der Motława-Seite aus über dem Durchgang selbst angebracht. Das Tor wurde mehrmals umgebaut, wobei unter anderem die Form und die Anzahl der Türmchen verändert wurde. Wie andere Tore wurde auch dieses in Folge von Kriegshandlungen erheblich beschädigt. Es wurde in den 1950er Jahren wieder aufgebaut. Eine interessante Tatsache über das Stallgate ist, dass Zbigniew Cybulski in den späten 1950er Jahren dort lebte. Wie Experten anmerken, gibt die Tafel an der Wand das falsche Datum für diese Tatsache an – 1963; der Schauspieler lebte hier von 1959 bis 1960.